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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 98

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
98 Mathematische Erdkunde. Die Abplattung beträgt nur etwa V300 des größten Erddurchmessers, d. h. die Polarachse ist nur um 43 km kürzer als jede Äquatorialachse (12 712 Km und 12 755 km) Bei einem Globus von 1 m Durchmesser würde die Abplattung nur 3 mm be- tragen, wie auch aus einem Globus derselben Größe der höchste aller Berge nur 2/3 mm hoch dargestellt werden dürfte. chrölze der Erde. Da die geographische Breite gleich der Polhöhe ist, so kann man den Gradabstand zweier Orte, die auf demselben Meridian liegen, einsach durch die Bestimmung ihrer Polhöhe finden. Wird nun die Entfernung der beiden Orte wirklich gemessen, so kann man daraus leicht die Größe der Erde berechnen. Solche Messungen sind in der Tat in den verschiedensten Breiten vorgenommen worden. Dabei hat man als Resultat gefunden, daß ein Grad eines Meridians rund Iii km lang ist. Daraus ergibt sich nun alles übrige. Der Umfang der Erde (am Äquator) ist — 40070km. Der Äquatorial- durchmesser ist — 12 755 km, der polare Durchmesser — 12 712 km, der Erd- radius rund 6370 km. Die Oberfläche der Erde berechnet sich auf 510 Mill. qkm. Den 15. Teil eines Meridiangrades, also 7420 m,^nennt man eine deutsche geo- graphische Meile. Ächsendreijung der Erde^Votation). Alle Himmelskörper scheinen sich regelmäßig binnen 24 Stunden von O. nach W. um die Erde zu drehen. Gegen diese Annahme sprechen aber folgende Tat- fachen: 1. Die Abplattung der Erde. Jeder weiche Körper — und ein solcher ist auch die Erde gewesen — nimmt nur dann sphäroidische Gestalt an, wenn er sich um seine Achse dreht; 2. Fallversuche. Ein aus der Höhe herabfallender Körper müßte auf einen senkrecht unter ihm liegenden Punkt der Erdoberfläche fallen, wenn die Erde ruhte; er fällt aber ö. von diesem Punkt auf. Das läßt sich nur aus der Rotation der Erde erklären. Die Spitze eines Turmes, von welcher der Körper herabsällt, bewegt sich nämlich etwas schneller als der Fuß des Turmes, wo der Körper auffällt, weil sie wegen ihrer größern Entfernung von der Drehungsachse in derselben Zeit einen größeren Kreis beschreibt als dieser. An der schnellern Bewegung der Spitze nimmt nun auch der herabfallende Körper teil und behält dieselbe vermöge des Beharrungs- Gesetzes auch während des Falls; er muß also ö. von der senkrechten Richtung auf- schlagen. 3. Foucaults Pendelversuch. Nach dem Beharrungsgesetz muß ein in Schwin- gung gesetztes Pendel stets in unveränderter Richtung fortschwingen, seine ursprüng- liche Schwingungsebene beibehalten. Nun aber zeigen Versuche mit langen schweren Pendeln eine Abweichung von der ursprünglichen Schwingungsebene, und zwar stets von O. nach W. Die unter der Annahme einer Rotation der Erde berechnete Größe dieser Abweichung stimmt mit dem Ergebnis der Versuche genau überein. Diese Tatsache findet ihre Erklärung in der Rotation der Erde von W. nach O.; 4. die Passat winde. Da in der Nähe des Äquators die Erde am stärksten erwärmt und infolgedessen die Luft verdünnt ist, rwird dorthin aus den kühleren

2. Für Präparandenanstalten - S. 114

1912 - Breslau : Hirt
> 114 C. Länderkunde. und bildeten das „Niederungs- oder Niedermoor", aus dem Bruchwald entstand, dessen absterbendes Holz feste Torfschichten bildete. Auf ihnen siedelten sich die anspruchslosesten Pflanzen (Wollgras, Heide und besonders Laubmoose) an, und damit begann die Bildung des Hochmoors, das sich durch immer neue Pflanzenpolster vergrößerte und erhöhte. Das Wasser des Sees wurde nach der Mitte zusammengedrängt, das Moor wölbte sich nhrglassörmig und erhob sich bis 8 m über die Umgebung. Das Hochmoor hat seine größte Ausdehnung in Nordwestdeutschland, im Regierungsbezirk Stade, an der ostfriesisch-oldenburgischen Grenze und an der mittleren Ems. § 172. Ausnutzung. Jahrhundertelang diente das Moor nur dazu, als Brennstoff dem Menschen den Torf zu liefern. Dann folgte die von Holland her eingeführte Brandkultur, bei der das nmgehackte und von der Sonne getrocknete Moor angezündet wird. Das ist die Ursache des „Moordampfes", der als „Höhenrauch" ganze Teile Nord- und Mittel- dentschlands belästigt. In die abgekühlte Asche wird der Buchweizen ge- sät, dessen Ernte aber sehr unsicher ist. Eiu großer Fortschritt war die gleichfalls von Holland her eingeführte Fehnknltnr. Sie besteht darin, daß ein Kanal, der mit einem schiffbaren Gewässer in Verbindung steht, in schnurgerader Richtung ins Moor hineingegraben wird. Auf ihm fährt der Fehnbewohner mit dem Schiffe den Torf zur Stadt und bringt Dung- ftoffe wieder zurück. So entstehen mit der Zeit blühende Ortschaften. Die größte deutsche Moorkolonie ist Papenburg (8). Mit großem Eifer ver- sucht man in der Gegenwart, die großen Moorflächen auch uoch auf audere Weise zu kultivieren. Wenn alles Moor im Deutschen Reiche uutzbar ge- macht wäre, brauchten wir weder Roggen noch lebendes Vieh einzuführen, und der Wert des dann möglichen Rindviehbestandes würde sich gegen den jetzigen um 1 Milliarde Mark steigern. 6. Die Entwässerung und die Tieflandsbuchten. § 173. Die Entwässerung des Westelbischen Flachlandes geschieht durch Rhein, Ems, Weser und Elbe. Bei Bonn tritt der Rhein in die Kölnische Tieflandsbucht ein, die zwischen Sauerland und Eifel südwärts bis zur Mündung der Sieg reicht. Sie ist wegen der Nähe der reichen Bergwerks- und Industriegebiete dicht bevölkert und städtereich. Neben den Städten am Rhein sind wichtige Jndnstriemittelpunkte: München-Gladbach, der Hauptsitz der rheinischen Banmwollindnstrie, und Krefeld (129; — 1840: 26), der erste Platz des Deutschen Reiches für die Samt- und Seidenindustrie. Am Rhein liegt Köln an der Stelle, wo die große Heerstraße jetzt Eisenbahn — längs des Nordrandes der Ardennen den Rhein erreicht. Die User sind hoch und fest, eine frühere Flußteilung erleichterte die Uberbrückung an dieser Stelle, die noch sür kleine Seeschiffe erreichbar ist. Hier entstand durch die Römer die nach der Gemahlin des Germanikus genannte Colonia Agrippina. ■ Im Mittelalter wurde die Stadt der Sitz eines Erz-

3. Für Präparandenanstalten - S. 109

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich, 109 2. Die Küste. § 165. Die Küste ist die Fortsetzung des Norddeutschen Flachlandes und senkt sich so allmählich unter den Meeresspiegel, daß Seeschiffe sie nur da erreichen können, wo die Flüsse eine Furche zum tieferen Fahrwasser- gezogen haben. Diese Art der Küste, häufiger Sturm und der Mangel an schützenden Bnchten machen die Nordsee zur „Mordsee". Darum sind hier die Mittel und Einrichtungen in größerer Zahl vor- Händen, die deu Zweck haben, dem Schiffer den Weg zu zeigen oder ihm in Seenot zu helfen. In der Nacht dienen ihm als warnende Wahrzeichen die Feuer der Leuchttürme, die teils auf deu Inseln, teils an den Flnß- 71 und 72. Der Rote Sand-Leuchtturm an der Wesermündung bei Bremerhaven nebst Durchschnittszeichnung. Der Leuchtturm ruht auf einem mit Mauerwerk gefüllten eisernen Zylinder und wird durch eine Faschinen- Packung von außen her gesichert. Er bezeichnet einerseits die Wesereinfahrt, anderseits den Weg an Helgoland vorüber nach der Elbmllndung: zugleich warnt er den Seemann vor dem gefährlichen Roten Sand.

4. Für Präparandenanstalten - S. 262

1912 - Breslau : Hirt
262 C. Länderkunde. H 425. b) Daslandschaftsbild ist nach den Hauptgebieten sehr verschieden. 1. Die Küstenebene ist von starker Brandung heimgesucht und ohne guten Hafen. Den besten Anlegeplatz der Schiffe bietet Swakopmuud, von wo eine Bahn im Swakoptal aufwärts ins Innere führt, zunächst durch eiueu 15—30 km breiten Streifen von rötlichem, zu hohen Wällen zusammengewehtem Dünensand, der den ganzen Küstenfanm begleitet. Der ständige Südwind vermag dem Strande weder Regen noch Wärme zu bringen. Nur mit dichtem, kühlem Nebel verschleiert er unausgesetzt das Gestade. Dadurch wird die Küste wüstenartig; erst etwa 60 km laud- einwärts erscheint allmählich ein Buschland. 134. Der Waterberg in Deutsch-Südwestafrika, n. von Windhuk. Der bis 1900 m hohe, tafelförmige rote Sandsteinberg, den Klippen von Helgoland ähnelnd, trägt an der unteren Böschung fruchtbare Erde. Hier finden sich, im Lande des Durstes, ein paar starke Quellen, und an einer von ihnen lagerte im August 1904 vor dem entscheidenden Kampfe gegen die Herero eine Abteilung der Schutztruppe. 2. Der 3 des Innern heißt Groß-Nämaland. Es ist eine nach 0 zur Kalahäri sich senkende, im Durchschnitt mehr als 1000 m erreichende Hoch- fläche mit zahlreichen Tafelbergen. Dieses baumarme Laud ist wärmer als die Küste sfig. 136), aber nicht drückend heiß. Die kühlen Nächte des Hochlandes bringen Erfrischung. Der gewöhnliche Unterschied zwischen Tag und Nacht beträgt 15 20°. Im ganzen Winter ist der Aufenthalt im Freien möglich. Sowie die Wolken sich verzieheu, erscheint der Himmel tiefblau, und die Fernsicht ist außerordentlich weit. Im Sommer fallen wolkenbrnchartige Gewitter-

5. Für Präparandenanstalten - S. 245

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika. 245 nannt wurde. Der Fluß durchquert mit seinen Quellflüssen auf dem 30. Grade fast die ganze Breite des Erdteils. Nördlich vom Oranje liegt auf dem Südlichen Wendekreise die Kala- häri, eine weite Hochebene von stellenweise wüstenartigem Charakter, an deren tieferen Stellen sich das Wasser in Salzsümpfen sammelt (§ 387). § 390. 3. Die Küsten. An der Westküste ist das Land vom Oranje bis zum Kunene deutsche Kolonie. Die Küste leidet infolge der kalten Meeresströmung unter Wassermangel und bildet stellenweise in 200 km Breite eine pflanzenlose Fels- oder Sanddünenküste. Diese Strömung kommt aus dem Südpolarmeere und entzieht den über ihr ziehenden Wolken die Feuchtigkeit, so daß der Regen ins Meer fällt und nur die abgeregneten Wolken das Land erreichen. (Vgl. §425.) Hier liegt die Lüderitzbucht (früher Angra Pekena) und inmitten des deutschen Besitzes die Walfischbai, die England gehört. Den östlichen Teil von Britisch-Südwestafrika nimmt ein bis zu 2700 m hohes Bergland ein, das die Kalahari von der Küste trennt. An der Ostküste sind günstigere Verhältnisse. Hier findet sich ein großes Randgebirge, das zur höchsten Erhebung (3400 m) Südafrikas an- steigt. Reicher Steigungsregen läßt den Wald gedeihen, in den Niederun- gen wächst das Zuckerrohr. Die wohlbewässerten Abhänge des Gebirges sind reich an Gras und dienen als ausgezeichnete Viehweide, besonders für die nach Tausenden zählenden Schafe; der Boden lohnt den Anbau von Mais und Weizen. Der nördliche Küstenstrich von der Delagöa-Bai bis zum Sambesi ist meist ebenes Gebiet, um die Mündungen der Ströme sumpfig und höchst ungesund. Das Sumpfgebiet reicht 500 km am Sambesi hinauf. Am füd- lichsten Punkte seines oberen Laufes liegen die herrlichen Viktoriafälle, von ihrem englischen Entdecker nach seiner Königin benannt. Angesichts der Fälle setzt die englische Eisenbahn ans einer kühnen Brücke über den Strom. § 391. 4. Bevölkerung. Wie in allen Kolonialstaaten besteht die Be- völkerung aus Ureinwohnern und Einwanderern. Bis etwa 1600 war Südafrika nur von den wilden Stämmen der Buschmänner und Hotten- totten (= Stotterern) bewohnt. Sie mußten vor den aus No andringenden Kaffern (b. h. Ungläubigen, so genannt von den Arabern, weil sie nicht zum Islam übertraten) nach W zurückweichen. In Deutsch-Südwestafrika finden sich die Bantuueger des Westens, die Herero und Owambo. Von den Europäern wurde zuerst das Kapland besetzt. Es mußte den seefahrenden Nationen Europas, die im fernen Osten Besitz hatten, als will- kommener Ruhepunkt mit gesundem Klima von besonderem Wert sein, so- lange vor der Eröffnung des Sneskanals (1869) die Seewege nach dem 0 nur um Südafrika führten. Das Kapland wurde von den Portugiesen entdeckt, von den holländischen Buren (d. i. Bauern) kolonisiert und kam um 1800 in englischen Besitz. Die Buren wanderten vor den Engländern mehr und mehr uach N zurück und gründeten jenseits des Oranje die beiden Bnren-Freistaaten, die aber 1902 nach tapferer Gegenwehr auch zu englischen Kolonien wurden.

6. Für Präparandenanstalten - S. 127

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 127 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 1. Das Alpenland. Allgemeines. § 197. Das Hochgebirge der Alpen reicht in großem Bogen vom Lignrischen Meer etwa 1000 km nach No bis an die Donau bei Wien. Man teilt das Gebirge durch die Linie Bodensee—rhein—splügenpaß— Comer See in West- und Ostalpen. In jenen ragt der Montblanc, d. i. Weißer Berg, der höchste Berg Europas, 4800 m empor. Die West- alpen sind höher und schmaler, die Ostalpen breiter und im ganzen niedriger. In deu Besitz der Westalpen teilen sich Frankreich, die Schweiz und Italien, die am Montblanc zusammenstoßen. Die Ostalpen liegen fast ganz in Österreich. Nur kleine Teile gehören im W zur Schweiz, im 8 zu Italien, im X zum Deutschen Reich. Am Ortler treffen die Schweiz, Italien und Österreich zusammen. § 198. Gesteinsbau. Der mittlere Hauptzug der Alpen, die Zentral- alpen, geht von Genua bis an die Vorberge der Ungarischen Tiefebene. Seine Gesteinsmassen sind aus kristallinischen Gesteinen, namentlich Granit, Gneis und Schiefer, zusammengesetzt. Einst war auch die Zentralkette mit einer hohen Decke von Kalk und anderen Schichten überlagert, die durch Verwitterung meist abgetragen oder doch bedeutend erniedrigt wurde. Der östliche Teil des mittleren Zuges wird im N und S von Gebirgszügen ein- gefaßt, die aus Kalk bestehen und deshalb Kalkalpen heißen. In den Westalpen hat nur die Außenseite des Gebirgsbogens einen Kalkalpen- gürtel. Im Gegensatze zu den mehr abgerundeten Gipfeln der Zentralalpen zeigen die Kalkalpen oft wilde, zackige Bergformen. § 199. Gletscher. Die höchsten Teile der Alpen sind mit „ewigem Schnee" bedeckt. Die Schneegrenze liegt im 3 etwa 2800 m, im N gegen 2700 m hoch. Bei der großen Kälte und Trockenheit der Luft fällt der Schnee als ein weißes Pulver nieder und bleibt nicht an den Hängen der Berge haften. Er verwandelt sich durch Abschmelzen und Wiedergefrieren in den graupenkörnigen Firnschnee (t>. h. ferner, vorjähriger Schnee), der durch seinen eigenen Druck nach unten in ein schmiegsames Eis übergeht. Dieses fließt langsam in die Tiefe und bildet eiueu Eisstrom, den Gletscher. Durch den Druck der gesamten Masse fließen die Gletscher wie eine zähe, Halbstarre Flüssigkeit talwärts bis weit unter die Schneegrenze, wo sie endlich abschmelzen. In den Alpen gibt es über 1000 Gletscher, unter denen der Aletschgletscher in den Berner Alpen mit 24 km der längste ist. Die Gletscher sind die unerschöpflichen Quellen der Bäche, aus denen die großen Ströme zusammenstießen. In Verbindung mit dem Föhn und den Lawinen befreien sie das Hochgebirge von den Lasten des Schnees, der sich sonst ins Unendliche auftürmen würde. Früher waren die Alpen viel stärker vergletschert. Die Spuren davon sinden wir in den Formen mancher Täler, in den Seen und in den alten Moränen. Aufgabe. Was fällt bei der Gestalt des Gletschers auf? (Bild 78.)

7. Für Präparandenanstalten - S. 207

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 1. Amerika. 207 § 319. Oberflächenbild. Das Land der Kordilleren. Der W bildet eine Hochgebirgslandschaft ohne Tiefebene; der 0 dagegen hat weite Ebenen mit großen Strömen; die Gebirge des Ostens sind niedriger und schneefrei. Die Kordilleren (— Schnüre, Ketten) oder Anden (anta = Kupfer) umrahmen den Erdteil von der Magalhaes-Straße bis zur Insel Trinidad. Im 3 ist das Gebirge teilweise ins Meer eingesenkt und bildet hier den unwirtlichen Feuerland-Archipel; eine westliche Vorkette ist durch Einsinken ins Meer zur Patagonischen Jnselreihe geworden, durch die das Meer fjordartig tief ins Land eindringt. Auf dem 20. Grade sind die Gebirgsmassen am breitesten, die beiden Hauptketten treten hier auseinander und schließen abflußlose Hochebenen ein, auf denen sich das Wasser in Hochseen sammelt. Der größte ist der Titicäca-See auf einer Ebene von fast 4000 m Höhe. Riesengipfel von mehr als 6000 m bilden die Um- gebung. Der König der Bergriesen ist der Aconcägua mit 7000 m, süd- lich vom 30. Grade, nur 700 m niedriger der Chimborazo ftschimborässo^, südlich vom Äquator, der lange als der höchste Punkt Südamerikas galt. Etwas östlicher liegt der höchste tätige Vulkan der Erde, der Cotopäxi (6000 m), dessen Feuersäule weit durch die Nacht leuchtet. Während das Gebirge in seinem südlichen Teil meist zwei Ketten bildet, verzweigt es sich nördlich vom Äquator zu drei Ausläufern: die westliche Kette setzt sich in der Zentralamerikanischen Gebirgsschwelle fort, die mittlere bildet die Sierra de Santa Marta von mehr als Montblanc-Höhe, die östliche ist die Küstenkette von Venezuela und ihr letzter Horst die Nordküste der Insel Trinidad. Die Anden bilden nächst den asiatischen Hochgebirgen die höchsten Erhebungen der Erde; ihr Abfall ist nach W steil, nach 0 sanfter. Der Kamm wird von zahlreichen Vulkangipfeln über- ragt. Da ihnen tiefere Paßübergänge fehlen, bilden sie ein großes Ver- kehrshemmnis; die dortigen Bahnen sind die kühnsten Gebirgsbahnen der Erde; fast in Montblanc-Höhe übersteigen sie in Peru den Gebirgskamm. § 320. Klima, Bevölkerung. Das Gebirge erstreckt sich durch alle Zonen; ein Abstieg von den Höhen des Innern zum Meere zeigt die wechselvollsten Laudschaftsbilder. Die vom Großen Ozean kommenden Winde, die als Sturmwinde über die Höhen brausen, bringen dem 3 viel Regen; die Mitte der Küste dagegen bestreicht ein aus dem Polar- meere kommender kalter Strom, der die über ihn hinziehenden warmen Westwinde abkühlt, so daß die Wolken schon über dem Meer entfeuchtet werden und nur trockene Winde an die Küste kommen. So entsteht hier ein regenloses Gebiet, in dem auf dem Wendekreise die salpeterreiche Wüste Atacäma liegt. Die Ostseite erhält Regen vom Atlantischen Meere her und trägt hoch hinauf üppigen Wald. Der nördliche Teil hat im 0 tropischen Regen. Während nach W nur kurze, reißende Gebirgsbäche fließen, sendet das Gebirge nach 0 hin die Riesenströme des Erdteils. Im hochgelegenen W bedurften die Spanier der Neger weniger, weshalb der Indianer und der Mestize vorherrschen.

8. Für Präparandenanstalten - S. 236

1912 - Breslau : Hirt
236 C. Länderkunde. 3. Börneo gleicht an Größe etwa der skandinavischen Halbinsel. Das Innere der Insel blieb noch unbekannt; der Nw ist britisch. 4. Celebes besteht aus vier Halbinselgliedern und hat blühenden Kaffeebau. b) Die Kleinen Sunda-Jnseln erstrecken sich vom Ostende von Java bis nach Timor, dessen Ostteil noch portugiesisch ist. o) Die Molnkken oder Gewürzinseln, zwischen Celebes und Neuguinea, sind die Heimat des Gewürznelken- und des Mnskatnnßbanmes. d) Die Philippinen, die nördlichste, früher spanische Gruppe, gehöreu der Union. Sie zählen über 7 Millionen meist christliche Bewohner, deren Lieblingsunterhaltung Hahnen- und Stierkämpfe bilden. Hanf, Zucker, Kopra und Tabak sind die Hanpterzengnisse der Inselgruppe. Manila (225), an einer tiefen Hafenbucht von Lnzon slnßön^, ist eine echt fpa- nische Stadt mit vielen Kirchen. In zahlreichen Fabriken wird die beliebte Manilazigarre hergestellt. Zeichnung: Der Malaiische Archipel. Der Äquator geht durch vier Inseln. Städte: Maläka, Singapore, Batävia, Surabaja, Mangkässar, Manila. H. Rückblick. § 368. Aufgaben. 1. Warum konnte vor der Zeit der Dampfschiffahrt eine engere Verbindung zwischen Asien und Amerika nicht aufkommen? (Be- achte die nördliche Lage der Aleuten!) 2. Welche Tiefebenen, welche Randländer waren schon in den ältesten Zeiten Sitze höherer Kultur? 3. Wodurch wurde eine Kulturentwicklung auf der inneren Hochfläche ver- hindert? 4. Nenne Beispiele dafür, daß die Hochlandsbewohner die höhere Kultur der Tieflands- oder Küstenbewohner gefährdeten! 5. Wann lagert über dem Hochland des Innern gelockerte leichte Luft (barometrisches Minimum), wann dichte schwere (Maximum)? Wie werden dadurch die Winde beeinflußt? 6. Warum sind die inneren Hochländer regenarm? Wo fällt der meiste Regen, weshalb und wann? 7. Warum müssen Pflanzen- und Tierwelt Asiens sehr mannigfaltig sein? Wo sind Pflanzenreiche, wo pflanzenarme Gebiete? 8. Welche Flüsse sind trotz ihrer Größe sür den Weltverkehr bedeutungs- los und warum? Erkläre, weshalb dies für den Amür in geringerem Maße gilt! Warum hat der Jäntsekiang die größte Bedeutung für den Schiffsverkehr? 9. Nenne nach der Karte abflußlose Gebiete Asiens! 10. Nenne die größten Landseen Asiens! 11. Wo ist die Bevölkerung dichter als im Deutschen Reiche? 12. Welche Teile Asiens werden wirtschaftlich ausgebeutet von den Russin, den Briten, den Niederländern? Wie ist die englische Flottenstadt Singapore in ihrer Seebedeutung mit Gibraltar zu vergleichen? 13. Welche Bedeutung hat Kiautschou für uns?

9. Für Präparandenanstalten - S. 249

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 4. Afrika. 249 gebirge, das seinen Namen von dem Getöse der dortigen Brandung er- halten hat. Im 15. Jahrhundert war Oberguinea das Ziel der spanischen «Seefahrt, an der auch Kolumbus als junger Seemann teilnahm. Dann wurde es die Hauptstätte des Sklaventransports für Amerika, bis englische Kriegsschiffe dem Menschenhandel wehrten. Die mit Gewalt befreiten Sklaven wurden, wenn man sie nicht wieder in die innere Heimat zurückbringen konnte, in besonderen Kolonien angesiedelt; solche sind Freetown ^sritauu^ s—freistadt) und Liberia s—freiheit). Jetzt ist die Küste mit vielen europäischen Fakto- reien (Handelsniederlassungen zum Sammeln der Waren aus dem Innern) besetzt. Der Haupthandel richtet sich auf Palmöl, so daß man die ganze Küste als „Ölküste" und die Mündungen des Nigir als „Ölflüsse" bezeichnet. Die Engländer und die Franzosen haben den größten Teil von Ober- gninea im Besitz; der wichtigste Ort ist das englische Lagos. Westlich von dem französischen Aschänti liegt die deutsche Kolonie Togo (s. die deutschen Kolonien, § 421 ff.). Am Kap Palmas wohnen die Krüneger, die wegen der Armut ihrer Heimat im Gegensatz zu der Gewohnheit der Neger aus europäischen Schissen und Faktoreien Dienste nehmen. § 399. f) Die Bewohner von Sudan zerfallen in die Sudan- und die Bäntuneger. Die Sudänneger sind von brauner, hellerer Hautfarbe und treiben Viehzucht, Acker- und Gartenbau, sowie Handwerk. Sie leben in Dörfern und Städten und haben vielfach ein geordnetes Staatswesen. Die Bäntuneger sind tiefschwarz, die „häßlichen Stämme" ihrer Rasse. Be- ständig streiten sich beide um die Vorherrschaft, die Sudänneger gewinnen allmählich die Oberhand. § 400. 3. Die Sahara, d. h. Wüste, ist das größte Wüstengebiet der Erde und erstreckt sich vom Atlantischen Meere bis zum Nil. (Vgl Bunt- bild!) Ihre Größe beträgt annähernd zwei Drittel von Europa. Sie ist keineswegs ein zusammenhängendes Sandmeer, vielmehr wird sie in schräger Richtung von einem Gebirgszug durchzogen, der bis zu 2400 m (= halbe Montblanc-Höhe) ansteigt. Ein großer Teil besteht ferner aus pflanzenleeren, sandlosen Ton- und Felsbänken. Das Hauptgebiet ist eine Hochebene von 200—600 m Höhe mit sonn- durchglühten unabsehbaren Sandflächen; der Wüstensand wird vom Sand- stürm nicht selten zu Dünenreihen von mehr als 100 m Höhe aufgetürmt. Nur die Erhebungen in der Mitte haben Steigungsregen und infolgedessen Wald und Weideland. Im übrigen ist der Regen selten und bleibt wegen der hohen Temperatur oft jahrelang aus. Aber der starke nächtliche Tau und vereinzelte Gewitterregen, dazu das vom Rande, namentlich vom Atlas her eindringende Wasser sickert auf unterirdischen, undurchlässigen Tonschichten (vgl. Fig. 19) in die muldenförmigen Vertiefungen, wo es in Form von Quellen zutage tritt oder durch künstliche Brunnen aufgeschlossen wird; an solchen Wasserstellen liegen die Oasen, deren Tonboden von üppigster Frucht- barkeit ist. Mit großer Sorgfalt wird das Wasser über den Boden verbreitet, so daß^ kein Fußbreit uubeuetzt bleibt. Die Absiedlungen der Menschen stehen am steilen Rande auf dem Wüstensand. Die Oase ist mit Kulturpflanzen

10. Für Präparandenanstalten - S. 26

1912 - Breslau : Hirt
B. Allgemeine Erdkunde. 1. Die Lusthülle der Erde. § 22. Die Winde. Die Erde ist von einer Lufthülle umgeben, die viele tausend Meter hoch ist. Uns Menschen ist es unmöglich, ihr Ende zu erreichen. Denn schon in 7000 m Höhe können wir kaum uoch atmeu. Auch müßten wir in noch größerer Höhe erfrieren, denn die Lnst wird desto kälter, je weiter sie von der Erdoberfläche entfernt ist. Die Wärme der Luft rührt nämlich zum größten Teil davon her, daß die durch die Sonnen- strahlen erwärmte Erde einen Teil dieser Wärme an die Luft abgibt. Die Wärme dehnt die Luft aus, die erwärmte Luft wird leichter und steigt empor, aber in den luftverdünnten Raum strömt sofort kältere, schwerere Luft. Die horizontal bewegte Luft bezeichnen wir als Wind. An den Küsten strömt während des Tages die Luft auf das wärmere Festland, während am Abend die erkaltete Landlnft zum wärmeren Meere zieht: am Tage herrscht au der Küste Landwind, in der Nacht Seewind. Ein ähnlicher Wechsel fiudet im Gebirge statt. Am Tage steigt der Wind die sich rascher erwärmenden Höhen hinan (Talwind), nachts strömt die Lnst nach den weniger schnell erkaltenden Tälern ^Bergwind). Warum? Innerhalb der Wendekreise wird die Luft stark erwärmt und steigt seuk- recht in die Höhe, so daß Seitenwinde nicht gespürt werden. Diese Gegend der Windstillen (Kalmen) zieht mit dem Zenitalstande der Sonne in der heißen Zoue hin und her. Gleichzeitig strömt aber von N und S ununter- brochen kühlere Luft zum Äquator, wodurch die Pafsatwiude entstehen. Große Trockeugebiete der Erde bildeu unter dem Brand der Sonne weite luftverdünnte Räume, die vom Meere her mit schwererer Lnst ausgefüllt werdeu. Die dadurch entstehenden Winde heißen Mousüue, d. i. Jahres- zeiteuwiude. Von dem im Sommer stark erhitzten Hochasien strömt alsdann vom Indischen Meer und vom Großen Ozean die Ersatzluft herbei, während im Winter die schwerere Luft vou Hochafieu zum Meere zieht. (Land- und Seemonfuue.) § 23. Niederschläge. Die Luft euthält Wasser iu Gestalt vou Duust oder Dampf, der so fein ist, daß wir ihn oft gar nicht wahrnehmen. Aber die Wolken, die wir fast jeden Tag am Himmel sehen, sind Massen von Wasserdunst. Durch Abkühlung wird der Wasserdunst wieder flüssig, durch stärkere Abkühlung fest. Aufgabe. Wie entstehen Tau, Regen und Schnee?
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